Odagsen

Die bäuerlichen Stände

- Vollmeier (Großbauer mit  2-4 Hufen)

Halbmeier (Mittelgroßer Bauer mit 1-2 Hufen)

Vollkötner (Kleinbauer, feste Hofstelle)

Halbkötner (Kleinbauer, mit weniger Besitz)

Anbauer (Kleinstbauern, ohne gesichertes Erbrecht)

Brinksitzer (Einwohner, meist am Dorfrand ohne oder mit wenig Land)

Häusler (Besitzer eines Hauses, ohne oder mit wenig Land)

Die Meier besaßen das alte Hufenland, und zwar die Vollmeier meist 2 – 3 Hufen, die Halbmeier 1 Hufe (30 Morgen, 4 Morgen = 1 Hektar = 10.000,00 qm).
Die Kötner bewirtschafteten nach Morgen gezähltes Land von 2 – 30 Morgen (1 Morgen = 2.500 qm).

Um die bäuerliche Existenz zu sichern verbot man im 16 Jahrhundert eine weitere Aufteilung des Erbgutes unter den Kindern. Zweite und Dritte Söhne, die als Knechte auf elterlichen und fremden Höfen nicht unterkamen, gingen zwangsläufig dazu über, eigene Wohnmöglichkeiten zu schaffen. Damit entwickelte sich eine neue Bevölkerungsschicht, die Brinksitzer. Den Lebensunterhalt bestritten die Brinksitzer vorwiegend aus handwerklicher Tätigkeit, Tagelohn und Landwirtschaft. Am unteren Ende der Dorfstruktur kamen die Anbauer. Sie waren noch unter den Brinksitzern angesiedelt.

Der Unterschied zwischen einem Brinksitzer und einem Häusler liegt vor allem in ihrer sozialen Stellung, ihrem Besitz und ihrer Lebensweise innerhalb einer Dorfgemeinschaft.

Ein Brinksitzer war ein Kleinbauer oder Handwerker, der am Dorfrand („auf dem Brink“) lebte. Er besaß meist nur eine Hausstelle mit kleinem Garten, aber kaum oder kein eigenes Land und keine Markgerechtigkeit (das Recht auf gemeinschaftliche Allmendennutzung). Brinksitzer waren oft auf Nebenerwerb angewiesen, zum Beispiel als Kleinhandwerker, Dienstboten oder Tagelöhner. Sie siedelten meist verstreut und standen sozial am Rand der Dorfstruktur.

Ein Häusler war im Wesentlichen ein Dorfangehöriger, der ein kleines Haus besaß, aber ebenfalls wenig oder kein Land. Im 19. Jahrhundert galten Häusler als freie Arbeiter, jedoch auf der untersten sozialen Stufe, oft ohne ausreichenden landwirtschaftlichen Besitz zum Lebensunterhalt. Sie standen häufig am Rande oder außerhalb der Dorfgemeinschaft. Häusler waren häufig auf Nebenerwerb angewiesen, hatten aber i. d. R. keine Markgerechtigkeit und waren mit wenigen Rechten ausgestattet. Sie durften keine größeren Höfe besitzen und wurden als Übergangsform zu Tagelöhnern gesehen. Die Bezeichnung leitet sich vom mittelhochdeutschen „hiuseler“ für Haus ab und bezeichnete Kleinstbauern mit schwacher ökonomischer Basis, aber einem gewissen sozialen Aufstieg durch den Hauserwerb. Brinksitzer besaßen meist wenig Grundbesitz und waren stärker von Abgaben und Steuern betroffen als die mehr besitzenden Dorfbewohner.

   
  
  

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.