Odagsen

Entdeckungsgeschichte

Die Fundstelle der Totenhütte von Odagsen liegt südwestlich des Ortes auf dem höchsten Punkt einer breiten Lößkuppe. Die eigentliche Ausgrabungsgeschichte beginnt im Jahre 1979 als die Urgeschichtsforscherin U. Werben bei einer Feldbegehung von dem Bauern Wille aus Odagsen von einer Steinkonzentration auf seinem Acker hört. Nach zweijähriger Beobachtungszeit steht fest, das steinzeitliche Gräber im Boden liegen müssen.

Am 21.09.1981 beginnen die Grabungen. Schon nach den ersten Grabungen steht fest das eine langgestreckte Grabkammer für viele Verstorbene, also ein sog. Kollektivgrab im Boden liegt. Übrigens das erste dieser Art in der Bundesrepublik !

Die Grabungen dauerten von 1981 bis 1984 und geben Aufschluss über das Alter der Grabanlage, über Lebensweise und Bestattungsrituale der Bewohner sowie über das Aussehen der Umwelt vor mehr als 5000 Jahren.

Grabbau: Über die gesamte Länge der Grube wurde ein hölzernes Zeltdach errichtet, das anschließend mit einem Erdhügel überdeckt wurde.

Zuerst wurde die Grube mit Hilfe von Holzgeräten ausgehoben. Danach begannen die Zimmermannsarbeiten mit dem vorbereitetem Holz ( Stämme wurden geteilt und in jeweils 8 - 10 Teilstücke gespalten ) Der Holzverbrauch für die Kammer wird mit etwa 23 Eichen berechnet.

Die Zimmermannsarbeiten konnten in einem Zuge ausgeführt werden. Eine Konstruktion war auch ohne Wände mit einfachen Holzverbindungen sehr stabil. Zusätzliche Festigkeit erhielt das ganze durch eine Verfüllung der Grabgrube. Wahrscheinlich war über der Anlage ein Grabhügel, der wegen der jahrhundertelangen Beackerung vollständig eingeebnet ist.

Das Bodenpflaster kann erst nach dem Abschluss der Holzarbeiten verlegt worden sein.

Insgesamt dauerte der Bau sicher mehrere Wochen, auch für ein sog. "eingespieltes Team". Da die Kammer geraume Zeit belegt wurde, ist anzunehmen dass Sie solide gebaut war und auch sorgfältig instandgehalten wurde. Die Kammer blieb über Ihre gesamte Nutzungsdauer ( ein bis zwei Generationen ) zugänglich.

Für die Stabilität spricht auch, das durch die im Kammerinneren brennenden Feuer ( siehe Bestattungen ) nicht die gesamte Konstruktion zerstört haben. Zwar wurden die Kalksteine rotgefärbt ( ab ca. 700 Grad ), die dabei in Mitleidenschaft gezogenen Knochen waren meist nur angekohlt.

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