Odagsen

Beginn der Besiedlung vor Tausenden von Jahren

 

Zehntausend Jahre alt ist keine der heute bestehenden Ortschaften. Vor zehntausend Jahren betrieb man noch nicht einmal Landwirtschaft in Südniedersachsen. Die wenigen Menschen, die dort lebten, hatten keine festen Wohnsitze. Sie zogen als Jäger durch das Land und sammelten Früchte, Pilze und Wurzeln. Die jüngeren Steinzeitmenschen scheinen schon auf einer beachtlichen Kulturstufe gestanden zu haben. Sie kannten die Töpferkunst. Formschöne Geräte und Urnen legen Zeugnis dafür ab.

Landwirtschaft

Im Nahen Osten, in den bergigen Regionen des Liba­non, Israels, Syriens, in Anatolien, im Irak und Iran entwickelten Menschen eine neue Art und Weise, sich zu ernähren. Sie entdeckten besondere Wildgräser, aus denen sie Kulturpflanzen züchteten, die man auf Feldern anbauen konnte: Getreide. Die großen Getreidekörner ließen sich ein ganzes Jahr lang aufbewahren und wieder aussäen. Man konnte sie vermahlen und immer dann Brei kochen oder Brot backen, wenn man es brauchte. Ackerbau treibende Menschen lebten in festen Siedlungen, Sie wurden sesshaft, weil sie ihre Felder bewirtschaften mussten und aus der Ernte Vorräte anlegen konnten. Noch weitere Kulturpflanzen wurden angebaut, unter anderem Erbsen, Linsen und Lein. Und man fing an, Tiere zu halten: Schafe, Ziegen, Rinder und Schweine.

Die Menschen merkten schnell, dass man sich durch Landwirtschaft besser und regelmäßiger ernähren konnte als durch Jagd und Pflanzensammeln. Daher wurde die Landwirtschaft als Wirtschaftsform in vielen anderen Gegenden der Welt übernommen. Das Saatgut von Pflanzen aus dem Nahen Osten und die Tiere, die allmählich zu Haustieren wurden, kamen auch nach Mitteleuropa, und zwar bereits vor mehr als 7000 Jahren. Vor der Anlage von Siedlungen und Feldern mussten Wälder gerodet werden. Unter Bäumen konnte Getreide nicht gedeihen. Man brauchte das Holz auch zum Bau von Häusern, zum Heizen, zum Kochen und Backen sowie für alle möglichen Geräte.

Die ersten Ackerbauern in Mitteleuropa siedelten dort, wo die Böden sehr nährstoffreich und leicht zu bearbeiten waren. Fruchtbare Schwarzerde bildete sich wo der Löss aus der Eiszeit liegen geblieben war: in den Senken zwischen den Bergländern, im Leinegraben oder im Eichsfeld. Auf den Hängen der Berg- und Hügelländer war der Löss dagegen längst vom Regen abgespült worden, und auch in den Niederungen hatte abfließendes Wasser den Löss entfernt. Die Bauern errichteten ihre Siedlungen an Hängen flacher Kuppen und Talränder in der Nähe des Wassers, aber nie direkt an den Bächen. Ihre Felder legten sie in den fruchtbaren Ebenen neben den Siedlungen an.

Die frühen Ackerbauern bewohnten und bewirtschafteten ihre Siedlungen oft mehrere Jahrhunderte lang.

Die Form des Ackerbaus ist zunächst der Hackbau gewesen. Man bearbeitete den Boden nur mit der Hacke, einem hakenförmigen Holzast, dessen Klinge ein befestigter Steinkeil war. Erst am Ende der jüngeren Steinzeit und in der darauffolgenden Bronzezeit, also um 1800 vor der Zeitenwende, ging man zur Benutzung des Holzpfluges über. Das Getreide, hauptsächlich Gerste und Hirse, wurde auf großen Steinplatten mit kleinen Steinen verrieben.

Die jüngere Steinzeit, deren Träger sich der moderne Mensch als wilde Urmenschen und fellbekleidete, teils schreckliche Gestaltet vorstellt, erwarb und entwickelte bereits in den Grundzügen sämtliche Kulturgüter unserer bäuerlichen Dorfwelt. Der Steinzeitbauer entwickelte die Feldkultur vom einfachen Hackbau zur Pflugwirtschaft. Er kam zur Zähmung und Haltung der ersten Haustiere und züchtete aus den wilden Steppengräsern die Urformen unserer heutigen Getreidearten.

Als immer mehr Menschen in Mitteleuropa lebten, mussten die Bauern einen Weg finden, auch schlechtere Böden zu bearbeiten. Wie nun der Übergang von der Steinzeit zur Bronzezeit ein ganz allmählicher war, so auch der zur folgenden Eisenzeit. Es entwickelt sich die Technik des Schmiedens. Nun konnten die Menschen eiserne Pflüge herstellen, mit denen Sie auch schlechtere Böden bearbeiten konnten.

Je mehr wir uns der geschichtlichen Zeit nähern, umso mehr und bestimmter treten aus ihr einzelne Völker und Stämme (siehe Germanen und Römer) hervor. Für die Urzeit bestimmen wir die Zusammengehörigkeit der Menschen nach ihrer Kultur und sprechen daher in unserer Heimat von den Bandkeramikern, weil sie ihre Gefäße aus Ton mit eingeritzten Bändern verzierten.

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