Odagsen

Hausnummern und Straßennamen

Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein gab es in den meisten Orten, auch den großen Städten, keine Hausnummern. Man kennt sich mit Namen, Fremde müssen sich durchfragen. Für die Einführung von Hausnummern bzw. des dazugehörigen Zahlensystems sind vier Gründe verantwortlich: Die Einquartierung von Soldaten, die Branschutzversicherung, die Volkszählung und natürlich die Eintreibung von Steuern. In Odagsen ist vermutlich vor  1752 die Einführung von Hausnummern durchgeführt worden. (siehe Odagsen im Brandkataster 1752 - 1792 ) Dabei ging man nach dem System der Konskritionsnummerierung vor: Dabei wurden die existierenden Häuser einer Ortschaft komplett durchnummeriert. Anschließend erhielten alle neuen Gebäude in der Reihenfolge der Errichtung eine fortlaufende Nummer. So ist es auch in Odagsen gewesen. Welche Gebäude allerdings schon existierten und welche eine Nummer durch Errichtung erhielten kann ich jedoch nur vermuten. In o.g. Beitrag sind 1752 die Hausnummern 1 und 2 an die Vollmeier, 3 und folgende an die Halbmeier vergeben wobei die anderen Bezeichnungen wie "Anbauer" weggelassen wurden. Im Einbecker Adressbuch von 1912 sind diese Bezeichnungen noch aufgeführt. Auch hier belegen Haus-Nr. 1-2 die Vollmeier, 3-5 die Halbmeier, 6-11 die Vollkötner und bis 20 die Halbkötner, dazu kommen Pfarrhaus (21), Schulhaus (23) und das Witwenhaus (24).

Ein weiteres Indiz sind die Anteile der Forstgenossenschaft Landmannsholz wie im Beitrag "Entstehungsgeschichte der Forstgenossenschaft Landmannsholz" beschrieben. Die Gebäude bis einschließlich Hausnummer 26 haben (fast) alle einen Anteil, es müssen demnach 1565 bereits Höfe bzw. Hofstellen dort existiert haben.Es ist allerdings davon auszugehen das kaum ein Haus das heute an der jeweiligen Stelle steht damals bereits komplett vorhanden war. Ich bin allerdings überzeugt, das von manchen heutigen Häusern Teile damals bereits gebaut waren.

Wenige Jahre nach der Eingemeindung von Odagsen wurden dann Straßennamen mit Hausnummern innerhalb dieser Straßen eingeführt. Hier galt das Prinzip der „Orientierungsnummerierung“ oder „Zickzackprinzip“. Eine Straßenseite erhielt die geraden, die andere Seite die ungeraden Hausnummern. Zwar hatten einige Straßen bereits umgangssprahliche Eigennamen (z.B. ich gehe in die Kaffeestrasse), da diese jedoch bereits in Einbeck oder anderen Ortsteilen vergeben waren wurden hier z.Teil neue Namen vergeben. So wurde z.B. aus der "Trift" die Straße "An der Aue" oder aus dem "Mühlenweg" die "Mühlenstraße".

Mit Wirkung vom 01.01.2013 wurde die Gemeinde Kreiensen in die Stadt Einbeck eingemeindet. Hier mussten wieder einige der Straßennamen geändert werden. Hier galt nun bei identischen (Straßen-)Namen musste eine Änderung erfolgen wenn die Anzahl der Bewohner war geringer als in der Straße des anderen Orts. So wurde in Odagsen aus der "Mühlenstrasse" "Zur Mühle" und aus "Im Winkel" die "Winkelgasse".

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