Odagsen

Die Odagser Friedhöfe

Die Geschichte der Odagser Friedhöfe hat der ehemalige Pastor Milbratz in seiner vorzüglichen "Geschichte des Kirchenspiels Odagsen" erschöpfend beschrieben. Es beginnt im Jahre 1806 mit dem Tod des Pastors Osenbrück:

 

Die furchtbaren Zeiten (der französischen Einquartierung) erlebte allerdings Pastor Osenbrück nicht mehr, denn er starb am 5. Mai 1806 an Nervenfieber im Alter von 52 Jahren 9 Monaten und wurde als einziger Odagser Pastor auf dem Edemisser Friedhof begraben.

Wie kam das? Ursprünglich wurde auch in Odagsen ganz allgemein üblich war und auch heute noch vieler Orts Sitte ist, rings um die Kirche, auf dem sogenannten Friedhof, begraben. Ob nun der Platz bei der Kirche mit der Zeit zu klein geworden war, oder ob andere Gründe maßgebend waren - wir wissen es nicht; Pastor Osenbrück hat da keinerlei Aufzeichnungen hinterlassen, er legte jedenfalls im Jahre 1803 in allen drei Gemeinden neue Friedhöfe an. Wo das in Edemissen und Immensen war, ist eindeutig: da wo sie sich nach mehrmaliger Erweiterung auch heute noch befinden. Wo jedoch der 1803 von Pastor Osenbrück neu angelegte Friedhof gelegen hat, ist (mir) nicht! klar. Pastor Osenbrücks Nachfolger Pastor Herrmann beschreibt den Ort mit den “Orten "auf dem Immenser Berge", Pastor Mantels mit den Worten "da, wo jetzt der Koppelweg nach Immensen hinaufgeht“. Dieser Friedhof muss also am Weg nach Immensen gelegen haben, aber wo?

Aie Anlage dieses neuen Friedhofes ist jedenfalls ein Fehlschlag gewesen, denn dort war es so nass, daß niemand mit dem Friedhof zufrieden war und, wie schon kurz erwähnt, Pastor Osenbrück selber auch nicht auf dem Friedhof beerdigt sein wollte! Nun war guter Rat teuer. Osenbrück Nachfolger Pastor Herrmann hat den Friedhof 1810 wieder zurückverlegt, also nach nur wenigen Jahren. Er schreibt dazu wörtlich " den 9.Juni 1810 wurde auf Einwilligung des Sup. der Anfang zu einem neuen Friedhof allhier neben der Kirche und dem alten Friedhof süd-westwärts längs Caspar Hessens Garten, mit 2 Gräbern gemacht, nach dem mich die ganze Gemeinde ersucht, ihr doch dieses zu erwilligen und in ihrem Vorhaben nicht entgegen zu sein, da sie keine andere Auskunft wussten und auf dem vor 7 Jahren auf dem Immenser Berge neuen gelegten Friedhof keiner mehr begraben sein wollen, weil sich daselbst jedes Mal nach Auswerfung eines Grabes Wasser finde, in welches die Särge unter einen widrigen Gefühl mussten hinabgesenkt werden. Unmöglich konnte ich ihnen zuwider sein, so sehr ich auch gewünscht hätte, daß man einen anderen Platz außerhalb des Dorfes dazu hätte mögen erhalten können, welches aber nach mehreren Versuchen in der Zeit nicht möglich gewesen, indem 2 Leichen über der Erde standen, welche mussten begraben werden". So erfolgte am 1. Pfingsttag an der südwestl. Ecke der Kirche die 1.Bestattung und am 2. Pfingsttag die 2.Beerdigung. Auf diese Weise war nun anschließend an den ursprünglichen alten Kirchhof rings um die Kirche, ein neuer  (Friedhof) entstanden.

Die Fortbenutzung dieses gewiss viel zu kleinen Friedhofes erwies sich jedoch mehr und mehr als untauglich, und so wurde wahrscheinlich bei der Verkoppelung um 1860 herum ein neuer Friedhof am Dorfausgang in Richtung Einbeck angelegt. Da dieser Friedhof aber angeblich zu klein war für die Errichtung einer von der Gemeinde gewünschten Friedhofskapelle ‚verlegte man den Friedhof abermals. Dieser jetzige Friedhof samt Friedhofskapelle wurde am Ewigkeitssonntag am 23. November 1974 eingeweiht unter Mitwirkung von Pastor Pollmann, Iber, der damals die Vakanzvertretung in Odagsen hatte (Die Vakanz zwischen Pastor Milbratz und Pastor Eggeling).

Ich habe zu diesem Thema meinen Vater befragt, er ist der Meinung der Friedhof auf dem Weg nach Immensen muss , aufgrund der Feuchtigkeit, wohl im Bereich des Tönnekenbrunnen gewesen sein.

Ralf Ahrens im April 2022

Siehe auch die Beiträge:

Neuer Friedhof

Alter Friedhof

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