Odagsen

Das Ende des 2. Weltkriegs in der Region

Zum Ende des 2. Weltkriegs am 09. Mai 1945 und dessen Verlauf hier in der Region liegen folgende Erinnerungen vor:

Martin Wehner: Befreiung am 09.April

Albert Sölter: Mit einem Mal ging die Knallerei los

Erich Milbratz: Aus der Kirchenchronik

Robert Ahrens: Odagsen im April 1945

Helmut Engel: Das Kriegsende im südlichen Niedersachsen April 1945

Vor 75 Jahren neigte sich der Zweite Weltkrieg dem Ende zu. Die katastrophale Bilanz: 65 Millionen Tote weltweit, darunter mehr Zivilisten als Soldaten. Am 30. April 1945 beging Adolf Hitler Selbstmord, am 8. Mai kapitulierte das Deutsche Reich. Für Südniedersachsen endete der Krieg bereits in der ersten Aprilhälfte mit der Eroberung Hann. Mündens durch die Amerikaner, der Überquerung der Weser und dem Vormarsch auf Göttingen, das Eichsfeld und den Harz.

Detaillierte Karten vom Kriegsende finden Sie hier.

 


„Der Übergang über die Weser hatte die Deutschen vollständig ihres Schutzes beraubt.“ Mit diesen Worten beschreiben die Amerikaner im April 1945 den Einmarsch in Südniedersachsen. Aufgezeichnet wurden diese Ereignisse aus amerikanischer Sicht in der Combat History of the second Infantry Division, National War College, Washington.

Dass Hitler 1945 den Krieg verloren hatte, war im April dennoch nicht allen Deutschen klar. Die Amerikaner berichten immer wieder von teils schweren Gefechten mit großen Verlusten auf deutscher Seite, aber auch von nahezu kampflosen Übergaben südniedersächsischer Städte und Dörfer, die mit weißen Fahnen ihre Kapitulation anzeigten. Tausende Gefangene allein im Landkreis Göttingen fielen den Amerikanern in den letzten Kriegswochen in die Hände.

 

In Sturmbooten setzte die 23. Infanterie-Division am Freitag, 6. April, über die Weser. Zwar hatten die Deutschen zuvor die Brücken gesprengt, aber die Amerikaner errichteten Pontonbrücken, welche auch Panzer tragen konnten. Der Vormarsch der US-Truppen in Südniedersachsen ging mit bis zu 30 Meilen am Tag zügig voran. Den Soldaten fiel auf, dass ihnen kaum noch reguläre Kampfeinheiten gegenüber standen. Sie beschreiben in ihren Aufzeichnungen „Magen-Bataillone“, Truppen, die aus Erkrankten bestanden, die aber noch fähig waren, ein Maschinengewehr zu bedienen. Mit Alten, Hitlerjungen und Lazarettinsassen im Volkssturm versuchten die Nazis, den Alliierten letzte Gegenwehr zu bieten.

Die deutsche Bevölkerung stand im Zwiespalt. Der Vormarsch der Alliierten machte ein Befolgen der Befehle, die Heimat bis zum letzten Mann zu verteidigen, immer absurder. Dennoch wurden Befehlsverweigerer bis in die letzten Kriegsstunden von deutschen Amtsinhabern und Militärangehörigen mit dem Tod bestraft.

Göttingen hatte sich am 8. April nahezu kampflos ergeben. Nur im Ostviertel war es zu kurzen Gefechten gekommen. Einen Tag zuvor hatte es 70 Tote bei einem Angriff der Alliierten auf den Güterbahnhof gegeben. Die Amerikaner fanden in Göttingen einen noch intakten Flughafen vor und nahmen 350 Luftwaffeningenieure gefangen. Doch Probleme bereitete vor allem die Versorgung der 3200 Patienten in den Göttinger Hospitälern, darunter viele deutsche Soldaten, und der Genesenden, die auf Privatwohnungen verteilt worden waren. Nahezu 8000 Männer wurden von den Alliierten gefangen genommen.

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